
Wein aus Spanien – rot, trocken und göttlich
"Bier ist Menschenwerk, Wein aber ist von Gott": So wie Martin Luther sehen es auch die Spanier und haben daher in ihrem Land gleich die größte Rebanbaufläche der Welt geschaffen. Vor allem ist Spanien als das Rotweinland bekannt – obwohl etwa die Hälfte der Anbaufläche mit weißen Rebsorten bestückt ist. Das liegt wohl daran, dass der spanische Vino Tinto einen so nachhaltigen Eindruck am Gaumen hinterlässt und bei Gelegenheitsgenießern wie auch Connaiseuren gleichermaßen beliebt ist.
Welche göttlichen roten Tropfen von der iberischen Halbinsel dich bei uns erwarten, erfährst du hier.
Salud! Jesús! – mit spanischem Roten
Damit köstlicher Wein und nicht etwa langweiliger Traubensaft im Glas geschwenkt werden kann, wird die Maische der Beeren zunächst zum Gären gelagert. Dabei wandelt sich der Fruchtzucker aus den Trauben in unseren geliebten, berauschenden Alkohol. Um einen Wein herzustellen, der rot und trocken ist, muss der Wein diesen Gärungsprozess vollständig durchlaufen. Für lieblichen oder halbtrockene Weinsorten wird der Vorgang vom Winzer vorzeitig gestoppt.
Zudem nehmen noch weitere Kriterien – beispielsweise das Klima, die Bodenbeschaffenheit, die Alkoholmenge und der Tannin-Gehalt – einen Einfluss darauf, wie der Wein aus Spanien am Ende schmeckt. Natürlich spielt vor allem die Rebsorte geschmacklich eine bedeutende Rolle. Trocken und rot wird der Spanische unter anderem durch den Einsatz folgender Trauben:
- Grenache bzw. Garnacha
- Tempranillo
- Cabernet Sauvignon
- Syrah
- Monastrell
Hauptsächlich werden die Grenache- und Tempranillo-Reben für die Trockenen aus Spanien verwendet. Oft sortenrein, aber auch als Cuvée entfachen sie ein exquisites Geschmackserlebnis – auch am Gaumen leidenschaftlicher Biertrinker.
Die Quelle im Norden – daher kommen die guten Tropfen
In jeder spanischen Weinregion findet man besondere Schätze, die mit ihrem Geschmack überzeugen und gute Laune machen. Besonders der spanische Norden ist für seine geschmackvollen, qualitativ hochwertigen Rotweine bekannt.
Sorte | Gerichte | Speisen |
Weißgipfler | spritzig, leicht | Deftiges, beispielsweise aus der Landesküche Österreichs |
Welschriesling | fruchtig, frisch | Leichtes wie Fisch und Salate |
Weißburgunder | kräftig, nussig | echter Allrounder, passt zu Allem |
Chardonnay | rauchig, mild | Gerichte mit hellem Fleisch, Käse, alternativ als Aperitif |
Ugni Blanc | Chardonnay | Sauvignon Blanc |
am meisten angebaute Weinsorte | edel, wenig anspruchsvoll | Kreuzung aus Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon |
ideal für die Weinbrandproduktion | wächst gut in kühleren Regionen, vielfältiges Ausbaupotenzial | Austrieb und Reife eher später |
auf über 80.000 Hektar angebaut | auf über 40.000 Hektar angebaut | auf über 25.000 Hektar angebaut |
körperreich, rassig | ausgewogen, kräftig | typisch trocken, lebhaft |
fruchtbetont, Zitrusaromen, Pinienharz | im Norden: pflanzlich-mineralisch; im Süden: eher blumig-fruchtig | blumige Noten, Zitrusaromen |
Melon de Bourgogne | Semillon |
widerstandsfähig gegen Frost | bedeutendste Rebsorte für edelsüße Spitzenweine |
ursprünglich aus Burgund | sehr ertragsstark, gut für den Barrique-Ausbau mit langer Reife |
auf über 12.000 Hektar angebaut | auf etwa 12.000 Hektar angebaut |
eher neutral, Duft erinnert an Salz, Meer und Algen | Aromen von Birne, Akazienblüte, Honig und Haselnuss |
frisch am Gaumen, schlank, dezent fruchtig | oft trocken mit wenig Säure ausgebaut, aber auch für süße bis edelsüße Varianten |
Essen und trockener Rotwein – zusammen ein harmonischer Genuss
Rot und trocken, weiß und halbtrocken oder rosé und süß – welchen Wein aus Spanien du dir zu deinem Essen gönnst, ist ganz deinem persönlichen Geschmack überlassen. Oftmals entscheidet auch der Anlass oder das Menü, welcher Wein am besten passt.
Da die meisten spanischen Winzer jedoch vor allem für ihre trockenen Roten so bekannt sind, können wir dir zu folgenden Gerichten mit gutem Gewissen diese Sorten an die Hand reichen:
Rotwein | Gerichte |
Tempranillo | alles vom Grill, Tapas und Tortillas, deftige Eintöpfe |
Garnacha | gereifter Käse, Pasta mit knackigem Gemüse wie Paprika und Zucchini, Risotto mit Pilzen, Wild, geschmortes Lamm |
Syrah | Ofengemüse, Ratatouille, Pasta mit Geflügel, generell mediterrane Gerichte |
Merlot | Fleischgerichte mit Wild, Hartkäse, Gerichte mit Polenta |
Zwei geschmackliche Richtungen schlagen bei der Rebsorte dabei vor allem durch: Früh geerntete Trauben ergeben einen weißen Wein, der mit süffiger, leichter Spritzigkeit auf ganzer Linie überzeugt – stammen die Trauben dagegen aus der Spätlese, schmeckt man bei jedem Schluck eine authentische Schwere, die gehaltvoll am Gaumen wirkt.
Aus der Tempranillo-Rebe – egal wie er heißt, er schmeckt!
Tinto fino, Cencibel und Ojo de Liebre – der Wein aus der beliebten Traube hat in den verschiedenen Anbauregionen viele Namen bekommen. Aber egal, wie er genannt wird, bekannt ist der Tempranillo – trocken und rot – für seine dunkle Farbe und seinen hohen Tannin-Gehalt. Die Zisterzienser-Mönche überhäufen wir mit Dank, denn sie waren es, die die ersten dieser Weinstöcke in die spanische Erde pflanzten, nachdem das Land von den Mauren zurückerobert wurde. Unvermischt schmeckt die Rebsorte meist nach:
- fruchtigen Erdbeeren
- reifen Pflaumen
- Leder und Unterholz (bei älteren Jahrgängen)
Als Basis der berühmten Rioja-Weine ist der Tempranillo oft cuvertiert mit Grenache und Graciano zu finden. Durch das Cuvée ist der Wein etwas fruchtiger und heller als der sortenreine.
Der Sela des bekannten Weingutes Bodegas Roda bringt beispielsweise die Trauben Garciano, Grenache und Tempranillo stimmungsvoll in eine Flasche. Ihr Zusammenspiel begeistert die Nase durch Heidelbeer- und Vanillenoten, während die Geschmacksknospen von reifen Kirschen und einer angenehmen Fruchtsäure verwöhnt werden.
Und welches Gebiet ist für seinen Weinbau weltberühmt? Ganz klar: Rioja. Auf seinen alluvialen und eisenhaltigen Böden sowie den weißen Kalk- und rotgrauen Lehmböden gedeihen hauptsächlich unwiderstehliche Rotweine – aber auch Rotling, Weißwein und Rosé.
Ein typischer Vertreter aus der renommierten Weinregion ist dunkelrot, trocken und würzig. Sein unverwechselbares Aroma bekommt er in der Regel durch:
- das ideale Klima der Region
- den Reifeprozess in Barriques
- die eingesetzte Traubensorte
Nur die Jungweine der spanischen Weinmacher kommen nach der hauptsächlichen Gärung im Holz-, Beton- oder Edelstahltank nicht mehr in den Genuss der Eichenfässer. Die älteren Jahrgänge hingegen werden gerne noch in Barriques ausgebaut und grenzen sich so durch ihre trockeneren und ausbalancierteren Noten ab.
Entscheidest du dich für einen älteren Wein aus Spanien, der rot und trocken ist, schöpfst du sein volles Potential durch vorheriges Dekantieren aus. Dadurch befreist du ihn nicht nur von vermeintlichem Weinstein bzw. Bodensatz – im Dekanter umgefüllt, kann er vor seinem großen Auftritt noch einmal kräftig Durchatmen. Der Kontakt mit Sauerstoff setzt bei vielen Weinsorten zusätzliche Aromen frei. Damit der trockene Rote nicht zu viel atmet, haben geeignete Karaffen eine eher schlanke, hohe Form.
In Sachen Speiseempfehlungen finden geneigte Weißweinfans – und die, die es werden wollen – bei den Rebsorten aus Österreich zu den unterschiedlichsten Gerichten geschmackvolle Weinbegleitungen. Die Fülle an Geschmackswelten von Weißgipfler bis Weißburgunder bietet dabei eine Vielfalt an Möglichkeiten. Hier haben wir euch einige beliebte Rebsorten und dazu passende Speisen zusammengestellt:
Hier erzählt jedes Glas seine eigene Geschichte: Das Weingut Loimer verfolgt den Ansatz, bio-dynamischen Anbau, traditionelle Herkunft, unbefleckte Natur und echte Winzerkultur in Flaschen abzufüllen. Das Resultat ist individueller, charakterstarker Wein in Weiß und Rot aus Österreich. Vom prickelnden Donauriesling bis zum klassischen Weißgipfler mit animierenden Geschmacks- und Geruchsaromen kommen Weinentdecker und Connaisseure gleichermaßen auf ihre Kosten.
Bei dem Namen und den nahezu obszön guten Tropfen müssen die Menschen vom Weingut MAD wohl ein bisschen verrückt sein. Ihre Einzigartigkeit und ihren Intellekt erhalten die roten und weißen Weine der Winzergroßfamilie jedoch auch durch die besonderen Bodenverhältnisse rund um den Neusiedler See. Leithakalk und Glimmerschiefer erzeugen ein besonderes Gestein, das den Erzeugnissen der MADs eine atemberaubende Mineralik verleiht. Die Kombination aus Bio-Weinanbau und wenig Scheu vor Innovation schafft daneben beste Voraussetzungen für Geschmacksfreuden, die gleichermaßen aufregend und authentisch sind.
Hier erzählt jedes Glas seine eigene Geschichte: Das Weingut Loimer verfolgt den Ansatz, bio-dynamischen Anbau, traditionelle Herkunft, unbefleckte Natur und echte Winzerkultur in Flaschen abzufüllen. Das Resultat ist individueller, charakterstarker Wein in Weiß und Rot aus Österreich. Vom prickelnden Donauriesling bis zum klassischen Weißgipfler mit animierenden Geschmacks- und Geruchsaromen kommen Weinentdecker und Connaisseure gleichermaßen auf ihre Kosten.

Ugni Blanc | Chardonnay | Sauvignon Blanc |
am meisten angebaute Weinsorte | edel, wenig anspruchsvoll | Kreuzung aus Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon |
ideal für die Weinbrandproduktion | wächst gut in kühleren Regionen, vielfältiges Ausbaupotenzial | Austrieb und Reife eher später |
auf über 80.000 Hektar angebaut | auf über 40.000 Hektar angebaut | auf über 25.000 Hektar angebaut |
körperreich, rassig | ausgewogen, kräftig | typisch trocken, lebhaft |
fruchtbetont, Zitrusaromen, Pinienharz | im Norden: pflanzlich-mineralisch; im Süden: eher blumig-fruchtig | blumige Noten, Zitrusaromen |
Melon de Bourgogne | Semillon |
widerstandsfähig gegen Frost | bedeutendste Rebsorte für edelsüße Spitzenweine |
ursprünglich aus Burgund | sehr ertragsstark, gut für den Barrique-Ausbau mit langer Reife |
auf über 12.000 Hektar angebaut | auf etwa 12.000 Hektar angebaut |
eher neutral, Duft erinnert an Salz, Meer und Algen | Aromen von Birne, Akazienblüte, Honig und Haselnuss |
frisch am Gaumen, schlank, dezent fruchtig | oft trocken mit wenig Säure ausgebaut, aber auch für süße bis edelsüße Varianten |
Garnacha Olé: Etwas mehr Volumen, bitte!
Kraftvoll, fruchtig, rot – aus spanischem Munde Garnacha gerufen, aber auch Grenache genannt, entsteht aus dieser Rebsorte ein Wein voller Kraft mit heller Farbe und saftigem Temperament. Deshalb wird sie rund um den Globus wie zum Beispiel in Frankreich, Australien und Südafrika auf insgesamt gut 160.000 Hektar Land bestellt, wovon allerdings alleine Spanien 70.000 Hektar zählt.
Der Winzer hat es hier mit üppigem Wuchs und der Trinker mit hohem Alkoholgehalt zu tun. Der Rotwein Stylo des Bodegas Augustin Cubero wird zum Beispiel aus Garnacha-Trauben gekeltert – und mit 14,5 Umdrehungen sorgt er neben Genuss auch für ordentlich Bums.
Spanien und sein trockener Roter – vielleicht auch ein Geschenk der Götter
Ob ein gemütliches Glas zum Schachspiel oder mit der ganzen Flasche feiern, wie die Römer – die zahlreichen roten Weine aus Spanien mit trockenem Charakter bieten für jede Gelegenheit den richtigen Trunk. Das helle bis dunkle Rot und der vollmundige, würzige Geschmack mit zugleich fruchtig-frischen Noten macht die Spanier so besonders und obendrein besonders beliebt.
Bei diesem göttlichen Geschmack halten dich auch die Rotweinlippen am nächsten Morgen garantiert nicht vom zügigen Leeren der Flaschen ab. Wohl bekomm's!
Der Río Jalón macht das Klima etwas milder, und so liegen an seinen Ufern bis auf 900 Meter hinauf die Weinberge der Gegend. Auf der Gesamtrebfläche mit circa 6.000 Hektar sind in etwa Dreiviertel der Rebsorten rot und viele der Weinstöcke gedeihen hier schon etliche Jahre, weshalb sie die Winzer mit besonders aromatischen Beeren glücklich machen.
Im Nordosten Spaniens in der Region Aragonia liegt das Weinbaugebiet Calatayud, das im Februar 1990 die begehrte Qualitäts- und Ursprungsbezeichnung D.O. (Denominación de Origen) erhalten hat.
Zu den Winzern, die das schlechte Image der Fass- und Massenwein-Region mit guten Flaschenweinen aufpolierten, zählt allen voran das Bodegas Langa mit seiner langen Familientradition.
In dem mit Hügeln durchzogenen Calatayud spriessen die Reben aus dem gut belüfteten Sandstein- und Mergelgrund mit bräunlichen, kalkhaltigen Schieferböden. Im Sommer ist das Klima dort heiß und trocken, während im Winter strenge Temperaturen herrschen – perfekt für den trockenen Roten.


Auch die Vinos de Autor, die den Garagenweinen nachempfunden sind, sorgen für den hohen Bekanntheitsgrad von Rioja.
Die Winzer verwenden dafür ein Kontingent ihrer besten Trauben, um einen ganz luxuriösen, exklusiven Wein herzustellen.
So kreiert das Bodega Roda in Spanien seit 1997 beispielsweise einen Vino de autor namens Cirsion, der auf dem Weinmarkt teilweise über 200 Euro pro Flasche kostete.


Auch die Vinos de Autor, die den Garagenweinen nachempfunden sind, sorgen für den hohen Bekanntheitsgrad von Rioja.
Die Winzer verwenden dafür ein Kontingent ihrer besten Trauben, um einen ganz luxuriösen, exklusiven Wein herzustellen.
So kreiert das Bodega Roda in Spanien seit 1997 beispielsweise einen Vino de autor namens Cirsion, der auf dem Weinmarkt teilweise über 200 Euro pro Flasche kostete.