
Oh Silvaner, mein Silvaner – wie gut du nur schmeckst
Davon können besonders die Menschen aus Franken ein Lied singen, denn neben Rheinhessen fühlt sich die anspruchsvolle Weinrebe dort besonders wohl. Ob unkomplizierter Wein für den Alltag oder gehobener Prädikatswein im Bocksbeutel – mit der Rebsorte Silvaner können Winzer sich reichlich austoben.
Seine Vielfalt und Komplexität überzeugen nicht nur den Gaumen der Sommeliers, sondern auch jenen argwöhnischer Frischlinge. Bei einem sommerlichen Picknick sorgt der trockene Weißwein genauso wie bei ausgelassenen Feiern für eine lockerleichte Stimmung.
Woher kommt der köstliche Tropfen?
Viele nennen ihn auch Sylvaner oder Grüner Silvaner, während ihn die Franzosen Rhin rufen – nach ein paar Gläsern heißt er dann nur noch "Rein damit". Aber woher stammt der abwechslungsreiche Wein ursprünglich? Sein Name ließ vieles vermuten, manch einer dachte er stammt aus Silvan in Mittelasien, ein anderer ordnete die Rebsorte dem rumänischen Transsilvanien zu.
Vielleicht hätte Dracula seinen Durst dann mit Silvaner gestillt, aber das sind sowieso alles nur erfundene Geschichten. Denn die Traube entstand durch die natürliche Kreuzung von Österreichisch Weiß und Traminer – er ist im Herzen also ein Österreicher. Dort gehört Silvaner allerdings nicht zu den beliebtesten Weinen.
Während die Österreicher den Silvaner also nicht so ganz zu schätzen wissen, gehört es in Franken zum guten Ton regelmäßig an einem Gläschen voll des guten Tropfens zu süffeln. In Deutschland zählt er mit dem Riesling sogar zu den wichtigsten Weißwein-Rebsorten.
Sein Bouquet und Aroma hängen sozusagen sehr von seiner Anbaulage und den klimatischen Verhältnissen ab. Gedeihen die Beeren auf Lehmböden, schmecken sie meist eher neutral. Verwitterungsböden hingegen lassen Trauben für elegante und feine Weine sprießen.
Generell ist der Silvaner für seine milde bis mittlere Säure bekannt. Folgende Kriterien haben auch einen geschmacklichen Einfluss auf den Weißwein:
- Weinstil
- Prädikatsstufe
- Ausbauart
Prädikatsstufe | Gerichte |
als Kabinett | leichte Vorspeisen, Antipasti, Artischocken, gegrilltes Gemüse, Salat |
als Spätlese | Spargel, Risotto, gereifter Käse, Fisch und Meeresfrüchte |
als Eiswein | herbe und süße Desserts, Blauschimmelkäse, frische Früchte wie Orange, Birne, Maracuja |
Besonders zu Spargelgerichten eignet sich ein Silvaner perekt. Sein meist unaufdringliches Aroma unterstreicht den dezenten Geschmack des Spargels meisterlich. Die Weinsorten mit einem gehaltvolleren Körper passen zudem auch zu deftigeren Gerichten.
Vegetarisch | Fleischig | Mediterran |
---|---|---|
Spargel | Salate | gereifter Käse |
Lamm | Kalb | Geflügel |
Fisch | Meeresfrüchte | |
Säuregehalt | satt rote Farbe, verleiht geschmackliche Strenge | bläulicher Einschlag, leichter, unaufdringlicher Geschmack |
Einen richtig Authentischen bietet der Jung-Winzer Olinger mit seinem Grünen Sylvaner. Milde Säure und ein angenehmer Körper zeichnen ihn aus, während die Nase von dem süßen Honigaroma und dem Duft frischer Weinbergskräuter nicht genug bekommt.
Wozu schmeckt der vielfältige Silvaner am besten?
Da der Bajuware per se nicht hoaglig ist, würde er vermutlich sagen "der geht immer!" – und bei einem vollmundigen Exemplar, wird das Essen sowieso zur Nebensache. Nichtsdestotrotz gibt es einige Gerichte, zu denen dir ein Silvaner garantiert schmecken wird:
Ein Weißwein für alle Fälle – der Silvaner
Süffig und leicht, edel und vollmundig oder lieblich und blumig – durch die Vielfältigkeit des Silvaners finden neben Anfängern auch spezialisierte Weinkenner großen Gefallen daran, sich durch seinen Variantenreichtum zu probieren. Er sorgt für Überraschungen und begeistert zum spießigen Dinner mit den Eltern genauso wie zu aufregenden Fußballabenden oder langen Nächten auf Pyjamapartys.
Anspruchsvoll und einfach zugleich
Mittelschwer bis schwer, durchlässig und fruchtbar sind die idealen Bodenbedingungen für die Weißweinrebe, damit sie sich wohlfühlt und ihre Trauben mit reichem Geschmack versieht. Sie benötigt eine gute Nährstoffversorgung und ihre Wurzeln müssen tief in den Grund wachsen können.
Deshalb wird es mit dem Silvaner auf flachgründigen und trockenen Böden eher nichts. Im Winter benimmt sich die Rebsorte zudem divenhaft und bekommt daher meist die frühreifenden Lagen und exponierten Plätze.
Wenn es um die Weinarten des Silvaners geht, ist die Traube weniger penibel – die autochthone Weinsorte ist bemerkenswert vielfältig und kann:
- süffige Sommerweine
- weiche Barriqueweine
- elegante Spätlese
- blumig-süße Eisweine
Besonders beim Ausbau bildet der Wein seine Vielschichtigkeit und Struktur aus. Auch bei diesem Prozess ist die blumige Rebsorte nachsichtig mit dem Winzer und setzt ihm nahezu keine Grenzen. Der Silvaner entwickelt sich gekonnt im Edelstahl- oder Betonfass, Holzfass oder Barrique ohne zu mosern.
Durch den kreativen Umgang der Weinmacher mit beispielsweise Teilbelegungen oder Hefekontaktzeiten entstehen Weine mit besonderen Geschmacksnoten, die genussvolle Trinker auch mal verblüfft ins Glas schauen lassen.
Geschmack und Charakter – wandelbar wie ein Chamäleon
Grün, geschickt und wandelbar – wie ein Chamäleon passt sich der Geschmack des Silvaners an dessen Umgebung an. Durch seine meist leichte Art läuft er runter wie Wasser und bringt die Genießer-Augen schnell in alle Richtungen zum Rollen. Je nach Terroir spielt der Silvaner mit seiner Aromatik und lässt erdige Noten mit zart-blumigen Nuancen in wandelbaren Arrangements in der Flasche zurück. Charakterlich bietet er allgemein folgende Eigenschaften:
- Weinfarbe: hell bis kräftig gelb
- Aroma: mineralisch bis erdig
- Säure: mild bis mittel
In Rheinhessen und Franken als Weißwein-Star gehandelt, nimmt er dort besonders viel Platz in Anspruch. Mehr als Dreiviertel der Silvaner-Weinbauflächen in Deutschland sind in diesen Regionen zu finden. Aber auch in folgenden Landstrichen ist der köstliche Weiße beheimatet:
- Österreich
- Südtirol
- Schweiz
- Elsass
Um noch einmal auf seinen Namen zurückzukommen: Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich dieser von dem lateinischen Wort "silva" zu deutsch "Wald" herleitet. Denn erwähnt wurde die Rebe schon in der altrömischen Enzyklopädie Naturalis historia, die um 77 nach Christus entstand. Zudem huldigten vor allem ländlich lebende Römer dem Waldgott Silvanus, der für die Kraft der Natur steht.
In Rheinhessen und Franken als Weißwein-Star gehandelt, nimmt er dort besonders viel Platz in Anspruch. Mehr als Dreiviertel der Silvaner-Weinbauflächen in Deutschland sind in diesen Regionen zu finden. Aber auch in folgenden Landstrichen ist der köstliche Weiße beheimatet:
- Österreich
- Südtirol
- Schweiz
- Elsass
Um noch einmal auf seinen Namen zurückzukommen: Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich dieser von dem lateinischen Wort "silva" zu deutsch "Wald" herleitet. Denn erwähnt wurde die Rebe schon in der altrömischen Enzyklopädie Naturalis historia, die um 77 nach Christus entstand. Zudem huldigten vor allem ländlich lebende Römer dem Waldgott Silvanus, der für die Kraft der Natur steht.
Das Hofmann Weingut in Franken pflanzt die Rebe beispielswiese auf Muschelkalkboden, der mit weißen Quarzadern durchzogen ist.
Ihr Silvaner aus dem Granitfass ist daher besonders mineralisch.
Ein edler Tropfen voller fruchtiger Akzente von grünem Apfel und Birne.
Der 2014er Silvaner Escherndorf des Weinguts Schäffer verwöhnt hingegen:
Mit einem frischen Duft nach Quitte, Citrus und Birne, zu denen sich weiche Vanille und würziger Thymian gesellen.
Die Geschmacksknospen erleben ihn fruchtig und mineralisch mit sanften Nuancen aus dem Großen Holzfass.

Das Hofmann Weingut in Franken pflanzt die Rebe beispielswiese auf Muschelkalkboden, der mit weißen Quarzadern durchzogen ist. Ihr Silvaner aus dem Granitfass ist daher besonders mineralisch. Ein edler Tropfen voller fruchtiger Akzente von grünem Apfel und Birne.

Der 2014er Silvaner Escherndorf des Weinguts Schäffer verwöhnt hingegen: Mit einem frischen Duft nach Quitte, Citrus und Birne, zu denen sich weiche Vanille und würziger Thymian gesellen. Die Geschmacksknospen erleben ihn fruchtig und mineralisch mit sanften Nuancen aus dem Großen Holzfass.